Ein gut ausgeleuchtetes Standardportrait erreichst du bei hellen Haaren auch ohne ein zusätzliches Effektlicht. Wie das Bild entstanden ist, erklärt dir Fotocoach Christian Thieme.

Ein typisches Licht-Setup für ein Portraitshooting ist ein Aufbau mit Führungs-, Füll- und Spitzlicht. Letzteres soll beispielsweise als Haarlicht den Vordergrund deutlich vom Hintergrund trennen, was insbesondere bei dunklen Haaren eine wichtige Rolle spielt. Im vorliegenden Beispiel siehst du ein Modell mit weißblonden Haaren, die einen starken Kontrast zum Hintergrund bilden. Bei dieser Farbgebung kann auf ein Effektlicht verzichtet werden.
Beim Aufbau kommen zwei Softboxen zum Einsatz, die das Modell gleichmäßig von beiden Seiten beleuchten. Ein klares Führungslicht, gibt es bei dieser Konstellation nicht. Die dennoch interessante Lichtverteilung entsteht durch das Posing, das Make-up sowie die Kleidung. Durch die Positionierung von Person und Lichtformern entsteht ein leichter Helligkeitsabfall im Scheitelbereich. Die Blickrichtung des Betrachters wird durch den roten Lippenstift bestimmt. Indem sich das Modell durch die Haare streicht, wird ein leichter Schatten unterhalb des Kinnbereichs sowie hinter der rechten Wange erzeugt. Die transparente Kleidung dunkelt die Haut ab und sorgt für mehr Abwechslung im Bild, allerdings musst du mit einem leichten Moiré-Effekt rechnen. Dieses Setup bietet dir eine Grundlage, um das Posing mit dem Modell zu üben. Versuche das Foto durch Accessoires wie Ketten und Ohrringe aufzuwerten.

Der Aufbau

Alles was du benötigst sind zwei Softboxen in der Größe von 60×60 cm oder größer. Ich habe die Aufnahme mit einem 50mm-Objektiv bei Blende f/8.0 erstellt. Tipp: Als Hintergrund kam handelsüblicher Fotokarton in schwarz zum Einsatz. Durch das Papier ergibt sich nicht eine leichte Reflexion auf der Oberfläche, die einen leichten Helligkeitsverlauf erzeugt. Willst du den Hintergrund komplett schwarz halten, nutze am besten Molton.

Rendering: elixxier Software – set.a.light 3D