Das Thema Virtual Reality (VR) übt schon seit den 1990ern eine Faszination auf mich aus. Meine erste Berührung war damals auf der Cebit Home in Hannover, auf der ich ein VFX1-Setup testen konnte. Damals musste man sich noch in ein Gestell begeben und den Helm samt Kabel aufsetzen. Zu sehen waren dann wenige Polygone, die aber trotzdem ein Gefühl von Immersion vermittelten, das ich bis dato nicht kannte. Danach wurde es viele Jahre ruhig um diese Technologie.

Die ersten marktreifen Geräte etablierten sich dann 2014 auf dem Markt. Die Folgejahre nutzen die Unternehmen, um den Markt weiter auszubauen. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn VR ist nun zu einer Technologie herangewachsen, mit der man sich beschäftigen muss.

Für mich ist die VR-Technologie in vielerlei Hinsicht interessant. Zum Beispiel kann ich mein Storytelling immersiver gestalten und auf der anderen Seite meine Erfahrungen aus der Spielebranche nun auch aktiv beim Kunden einbringen – denn VR ist überall ein Thema. Bei meinen Kunden wird Virtual Reality im Bereich der Simulation schon länger eingesetzt und nun werden erste Applikationen auch für die Nachwuchsgewinnung entwickelt.

Manchmal ist es bemerkenswert, wie sich Dinge im Leben wiederholen. Um mir einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand zu verschaffen, habe ich vor einer Woche ein VR-Meetup in Niedersachsen besucht – genauer in Hannover, wo damals alles angefangen hat. Auf der kleinen Messe – mittlerweile die zehnte Ausgabe de #hannoVR – stand der persönliche Austausch sowie der Einsatz der Technologie im Business-Umfeld im Fokus. Die aktuellen Fokusfelder sind dabei Training, Weiterbildung, Gesundheitswesen, Kollaboration, 3-D-Design und Konstruktion sowie der Entertainment-Bereich.

Beispielsweise wird VR bei der Schulung von Pflegekräften eingesetzt oder bei der Wartung von Windkraftgondeln. Zu erkennen ist, dass der Markt durch die Hersteller bewusst gesplittet wird. Auf der einen Seite gibt es für den günstigen Einstieg Geräte, die zum Spielen und Konsumieren von Medieninhalten gedacht sind. Auf der anderen Seite gibt es das teurere Segment für Unternehmen, die mehr Sensorik bieten und Applikationen, die sich speziell an Unternehmen richten. Insbesondere die Datensicherheit steht bei solchen Szenarien im Fokus.

Meinen Kunden kann ich nur raten sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen, denn die Branche prognostiziert für das kommende Jahr eine rasante Entwicklung des Marktes. Dies liegt zum einen an der günstigen Hardware aber auch den neuen Softwareangeboten. Ab dem kommenden Jahr wird es zudem einen offiziellen Ausbildungsberuf in diesem Bereich geben (Gestalter/in für immersive Medien).

Interessant ist es z.B. neue Mitarbeiter im Bereich der Gastronomie zu schulen. Restaurants und Abläufe können simuliert und trainiert werden, bevor der erste Kundenkontakt entsteht. Komplizierte Wartungsvorgänge oder gefährliche Reparaturarbeiten an Maschinen oder elektrischen Anlagen können zunächst trainiert werden, bevor der eigentliche Einsatz beginnt. Es bleibt spannend, welche Möglichkeiten sich sonst noch ergeben.