Ein Beauty-Dish verschafft Ihnen kreativen Spielraum bei Porträt-Shootings. In Kombination mit weiteren Lichtquellen und farbigen Hintergründen entstehen abwechslungsreiche Bilder. | Christian Thieme

Männliche Modelle verlangen vom Fotografen oft ein Umdenken beim Licht-Setup. Gegenüber Frauen wollen Männer oft deutlich stärker und dominanter wirken. Bei diesem Lichtaufbau kommt daher ein Beauty-Dish zum Einsatz, der das Motiv mit einem knackigen Licht versieht. Gegenüber einer Softbox erzeugt dieser Lichtformer sowohl ein Spot-Licht als auch eine weichere Ausleuchtung im Randbereich. Wer mit einem Beauty-Dish experimentieren möchte, muss nicht sehr tief in die Tasche greifen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter, die Modelle schon für circa 50 Euro inkl. einer Halterung für Systemblitze anbieten. Beachten Sie allerdings, dass ein Dish sehr viel Licht schluckt. Verwenden Sie daher besser Systemblitze mit einer hohen Leitzahl und fotografieren Sie mit höheren ISO-Einstellungen. Belohnt werden Sie mit einem abwechslungsreichen Porträtlicht.

Licht-Setup

Das Modell sitzt ca. einen Meter vom farbigen Hintergrund entfernt im Schneidersitz. Das Hauptlicht [A] bildet ein Beauty-Dish mit einem Durchmesser von 56cm, der in einem Winkel von 30 Grad auf die Person gerichtet ist. Das Effektlicht [B] mit einem Normalreflektor erzeugt den Helligkeitsverlauf im Hintergrund. Mit unterschiedlichen Reflektorgrößen, können Sie den Verlauf abwechslungsreich beeinflussen. Punktuell kommt ein Aufheller [C] zum Einsatz. Für den Aufmacher wurde eine Vollformatkamera auf Augenhöhe des Modells platziert und eine Brennweite von 70mm sowie eine Blende f/8.0 eingestellt.

Aufheller

Es reicht schon ein kleiner Faltreflektor, um dunkle Gesichtspartien wie im Beispiel [A] leicht aufzuhellen. Die silberne Seite reflektiert das Licht des Beauty-Dishs auf die rechte Gesichtsseite und erzeugt nebenbei ein kleines Glanzlicht in den Augen des Modells. Hierdurch wirkt das Motiv deutlich lebendiger. Bei häufigem Posenwechsel kommen Sie allerdings um einen Assistenten nicht herum, der immer wieder für die korrekte Ausrichtung des Reflektors sorgt. Der Abstand des Reflektors zum Modell bestimmt auch die Helligkeit. Im Beispiel [B] ist der Reflektor etwa 1,5 Meter vom Modell entfernt.

Variationen

Das vorgestellte Set-up können Sie im Laufe des Shootings variabel einsetzen. Es eignet sich ebenfalls für Close-ups wie im Beispiel [A]. Achten Sie darauf, die dem Licht abgewandte Seite mit einem Reflektor aufzuhellen, um ein leichtes Streiflicht zu erhalten. In diesem Fall erzeugt der Reflektor eine leichte Lichtkante am Kiefer und grenzt dadurch die dunklere Halspartie ab. Ein völlig anderes Licht erhalten Sie, indem Sie auf das Hintergrundlicht verzichten und eine Wabe in den Beauty-Dish einsetzen. Beispiel [B] zeigt ein deutlich kontrastreicheres Motiv und stärkere Schattenverläufe im Hintergrund, die Sie durch die Position des Beauty-Dishs kontrollieren können.

Fotocredits

Christian Thieme, Model: Daniel Seifarth