Das Ringlicht besticht nicht unbedingt durch seine Vielseitigkeit. Aber es ist eine ideale Lichtquelle für Portraits und zaubert obendrein noch den chrarakteristischen Lichtring um die Pupillen eines Models – vorausgesetzt, das Ringlicht hat eine brauchbare Größe von mindestens 18 Zoll (circa 48 cm). Um dem obigen Foto einen besonderen Touch zu verleihen, hat Fototrainer Christian Thieme einen Dauerlicht-Ring mit zwei Systemblitzen kombiniert. Der Versuch zeigt, dass sich Dauer- und Blitzlicht in dieser Kombination ideal ergänzen und zusätzliche Farbfilter viele Variationen ermöglichen. Kombiniert mit unterschiedlichen Outfits und Posen kommt keine Langeweile auf.
Der Artikel ist in der DOCMA 94 sowie auf Spiegel.de erschienen.
Licht-Setup
Das Besondere an diesem Aufbau ist die Mischung aus Dauer-Ringlicht und Systemblitzen. Positionieren Sie das Hauptlicht (Ringlicht) frontal von oben, in einem Winkel von etwa 20 Grad. Die Entfernung zum Model sollte so gewählt werden, dass der Lichtring in den Augen mindestens den Durchmesser der Pupillen erreicht. Der Orangeverlauf auf dem weißen Hintergrundkarton entsteht durch Farbfilter, die vor den Systemblitzen angebracht sind. Fotografiert wurde mit einer Vollformatkamera bei Blende f/2,8. Die offene Blende erzeugt einen angenehmen Schärfeverlauf im Bild und gleichzeitig einen unscharfen Hintergrund, der Wellen im Papier abmildert.
Lichtwirkung
Die Illustration mit hervorgehobener Tonwerttrennung macht deutlich, dass das Ringlicht die Wangenknochen betont. Gleichzeitig resultiert durch die erhöhte Lampenposition ein Lichtabfall in Richtung Hals. Das besondere Merkmal dieser Lichtquelle ist der charakteristische Lichtring, der in den Augen des Models entsteht. Durch den Abstand zwischen Leuchte und Model lässt sich die Größe des Lichtreflexes anpassen. Der Abstand verändert aber gleichzeitig auch den Lichtabfall im Gesicht. Je näher sich die Lichtquelle am Model befindet, desto größer werden die Unterschiede zwischen den hellen und dunklen Bereichen.
Tipp: Variationen
Das Ringlicht eignet sich primär als frontale Hauptlichtquelle und ist deshalb ideal für Close-ups. Dennoch schaffen Sie Abwechslung, indem Sie den Hintergrund variieren. Im Beispiel 1 kommt nur das Ringlicht zum Einsatz, das Model sitzt dabei vor einem schwarzen Hintergrund. Hierdurch heben Sie das Gesicht besonders hervor. Das zweite Bild zeigt dagegen das in diesem Artikel vorgestellte Setup, aber mit zwei anderen Farbfiltern. Durch die Kombination harmonischer Farben im Hintergrund sowie dem Gelb der Bluse entsteht eine intensivere Farbwahrnehmung. Seien Sie kreativ und probieren Sie verschiedene Kombinationen aus!